Das Subforum „Kohlenstoffneutrale Industrieparks“ unter der zweiten Chinesisch-Europäischen ESG Best Practice Konferenz wurde erfolgreich in Stuttgart abgehalten.
- CIIPA
- 7. Juli
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Veranstaltet von der China International Investment Promotion Agency (Germany), dem Hightech-Industriebezirk Taicang sowie dem Chinesisch-Deutschen Ökopark Qingdao, fand das Fachforum zu kohlenstoffneutralen Industrieparks erfolgreich im Kultur- und Kongresszentrum Stuttgart statt. Als thematischer Bestandteil des 2. Chinesisch-Europäischen Forums für ESG-Best Practices brachte die Veranstaltung Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen und führenden Unternehmen zusammen, um gemeinsam an der Entwicklung standardisierter Lösungen für klimaneutrale Industrieparks zu arbeiten.

In seiner Eröffnungsrede betonte Generalkonsul Huang Yiyang, dass sich Null-Emissions-Industrieparks von technologischen Testfeldern zu Knotenpunkten industrieller Innovation entwickelten. China und Europa böten hier komplementäre Stärken – während Europa über etablierte Standards verfüge, zeichne sich China durch rasche Umsetzungskompetenz aus. Diese Synergie („1 + 1 > 2“) gelte es gezielt zu nutzen. China habe bereits mehr als 100 Pilotprojekte für kohlenstofffreie Industrieparks initiiert, wobei Technologien wie Künstliche Intelligenz und Blockchain die digitale und grüne Transformation maßgeblich beschleunigten – mit enormem Marktpotenzial im Billionenumfang.

Thilo Cunz (dena) blickte auf 15 Jahre deutsch-chinesische Kooperation im Bereich kohlenstoffarmer Stadtentwicklung zurück. Über 29 Pilotprojekte für „Eco Cities“ habe Deutschland übertragbare Technologie-Adaptionsmodelle entwickelt. Besonders hervor hob er den Einsatz des von der dena unterstützten Zertifizierungsstandards „Zero Operational Emissions“, der in China bereits Anwendung finde – mit über 90 technischen Indikatoren in neun Dimensionen zur ganzheitlichen Kohlenstoffbewertung über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Mihoko Kumamoto (UNITAR) betonte die Dringlichkeit des Handelns: Mit Blick auf die verbleibenden fünf Jahre bis zur Umsetzung der Agenda 2030 müssten China und Europa bestehende Barrieren bei der gegenseitigen Anerkennung von Standards rasch überwinden. Kohlenstoffneutrale Industrieparks würden im kommenden Jahrzehnt zu globalen Investitionsmagneten.

Das Forum gliederte sich in drei praxisorientierte Fallstudienblöcke:
·Parkplanung: Zhang Yunqing, stellv. Direktor des Ökoparks Qingdao, präsentierte chinesische Erfahrungen im nachhaltigen Industriepark-Design.
·Kommunikation: Liu Sichuan, Vizepräsident von ZTE, stellte das gemeinsam mit Telefónica realisierte Null-Emissions-Gewerbeareal Kielort (Deutschland) vor.
·Betrieb: Dr. Gu Xiaoying, Leiterin des Transformationsbüros bei Currenta, teilte Einblicke in das ESG-Management des weltweit größten Chemiestandorts CHEMPARK.
Weitere Impulsgeber waren:
·Wang Xuan (Generalsekretär des ESG-Komitees, Lenovo China): stellte das Innovationssystem der Zero-Carbon-Fabrik Tianjin vor.
·Artem Izokh (Vice President, Volocopter): präsentierte Lösungen für urbane Luftmobilität im ESG-Kontext.
·Zhang Luoyin (stellv. Direktor, Hi-Tech-Bezirk Taicang): berichtete von einer jährlichen Reduzierung der Kohlenstoffintensität um 12 %.

In einer vertiefenden Podiumsdiskussion unter der Moderation von Prof. Dr. Klaus Mühlhahn (Freie Universität Berlin) widmeten sich Fachleute dem Thema Harmonisierung von Standards. Diskutiert haben:
·Bo Liang (Beauftragter, TÜV Rheinland)
·Jochen Vogel (CEO, VM Value Management)
·Ma Ming (China-Repräsentant, ARQUM GmbH)
·Jürgen Döring (Senior Advisor, P3 group)
·Prof. Chen Jimin (Beijing University of Technology)
·Qu Qiaozhi (Markenverantwortliche, TICA Group)
Durch fundierte politische Analysen, technologiegestützten Erfahrungsaustausch und praxisnahe Beispiele verdeutlichte das Forum den aktuellen Stand sowie das Potenzial der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit im Bereich kohlenstoffneutraler Industrieentwicklung. Die intensiven Diskussionen zu Standardanerkennung, Technologiesynergien und industriellem Wandel lieferten wertvolle Impulse für eine vertiefte grüne Partnerschaft.

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