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RÜCKBLICK: Delegationsreise der deutschen Automobilindustrie nach China  | Deutsch-chinesische Automobilkooperation – Neue Chancen im Rahmen der Delegationsreise nach China

In den vergangenen Tagen hat eine über 60-köpfige Delegation deutscher Automobilunternehmen ihre zehntägige China-Reise erfolgreich abgeschlossen. Die Delegation besuchte nacheinander Xi’an, Changchun, Zhengzhou und Changsha, um sich ein umfassendes Bild von der aktuellen Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie zu verschaffen und mit chinesischen Partnern zu Themen wie intelligente Mobilität, Elektrifizierung sowie Investitions- und Finanzierungsmöglichkeiten auszutauschen. Während des Besuchs erzielten beide Seiten in den Bereichen industrielle Wertschöpfungsketten, technologische Innovation und Finanzdienstleistungen mehrere wichtige Konsensergebnisse.

Vertreter deutscher Unternehmen erklärten in Interviews, dass angesichts der beschleunigten globalen Trends hin zu Elektrifizierung, Digitalisierung und Vernetzung der Automobilindustrie das Potenzial für eine vertiefte deutsch-chinesische Zusammenarbeit weiterhin sehr groß sei. Der Delegation gehörten Vertreter des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller in Deutschland (VDIK), deutscher Automobilcluster sowie von Unternehmen wie der Volkswagen-Gruppe an. Organisiert wurde die Reise vom China International Investment Promotion Agency (Germany), einer Einrichtung der Investitionsförderungsagentur des chinesischen Handelsministeriums.

Beim ersten Programmpunkt in Xi’an nahmen die Delegationsteilnehmer an der China (Shaanxi) – Multinational Corporations Cooperation Conference 2025 teil und informierten sich über die industriellen Entwicklungsvorteile Shaanxis in den Bereichen Automobil und Zulieferer, Halbleiter sowie Luftfahrt. „Ich komme aus Ostdeutschland, wo die Entwicklung der Elektromobilität stark vorangetrieben wird. China nimmt in diesem Technologiefeld eine führende Position ein, und auch in Shaanxi gibt es zahlreiche Unternehmen der E-Mobilität. Ich hoffe, dass diese Reise eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen beider Seiten ermöglicht“, erklärte Jens Katzek, Vorsitzender des Automobilclusters Ostdeutschland.

Am 12. November fand in Changchun der 9. Deutsch-Chinesische Automobilkongress statt, an dem über 400 Unternehmensvertreter aus China, Deutschland und weiteren Ländern teilnahmen. Im Mittelpunkt standen Themen wie die Internationalisierung chinesischer NEV-Hersteller, der Aufbau industrieller Ökosysteme und Investitionskooperationen. Darüber hinaus wurden weitere Fachveranstaltungen wie bilaterale Investitionsdialoge und Formate zur digitalen industriellen Transformation organisiert, um die praktische Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Lars Thomsen, CEO der Future Matters AG, betonte, dass der globale Trend zur intelligenten Mobilität bereits spürbar an Dynamik gewonnen habe und deutsche wie chinesische Unternehmen ihre Kooperation beschleunigen sollten: „Wir müssen schnell voneinander lernen, gemeinsam Innovationen vorantreiben und die Stärken beider Seiten integrieren, um die industrielle Transformation effektiv zu gestalten.“

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Am 12. November posieren die teilnehmenden Gäste für ein Gruppenfoto während des 9. Deutsch-Chinesischen Automobilkongresses in Changchun, Provinz Jilin.

Am 14. November fand in Zhengzhou das Deutsch-Chinesische Austausch- und Kooperationsforum für Automobilunternehmen (Zhengzhou) statt. Über 60 lokale Zulieferunternehmen aus Zhengzhou tauschten sich dort mit deutschen Partnern unter dem Motto „Aus der zentralen Drehscheibe heraus – gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft“ über neue Perspektiven der Industriekooperation zwischen China und Europa aus.
„Es ist wirklich beeindruckend!“, sagte Michael Bose, designierter Vorsitzender des Automotive BerlinBrandenburg, nach dem Besuch des SAIC Passenger Vehicle-Werks in Zhengzhou. Die sichtbare Skalierung und intelligente Fertigungstiefe der lokalen Industrie habe ihn überzeugt, konkrete Kooperationsabsichten zu formulieren.

Beim 2025 Invest in China – Deutsch-Chinesischen Finanz- und Automobilkooperationsforum in der Wirtschaftsentwicklungszone Changsha diskutierten die Teilnehmer über finanzielle Unterstützung für die Entwicklung von NEV-Unternehmen sowie über die Umsetzung neuer Technologien. Darüber hinaus besuchte die Delegation Unternehmen wie SANY Heavy Truck, GAC Aion und Lens Technology. Alexander Jess, Geschäftsführer des VDIK, äußerte: „Chinesische Automobilhersteller verfügen über die Fähigkeit, in den deutschen Markt einzutreten, insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und intelligente Vernetzung. Ihre Innovationskraft ist bemerkenswert und diese Technologien haben auch in Deutschland erhebliches Marktpotenzial.“

Für Dr. Kathrin Kerls, Bain Advisor bei Bain & Company Deutschland, ist die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in der Automobilindustrie längst keine einseitige „Lehrer-Schüler-Beziehung“ mehr, sondern eine Partnerschaft auf Augenhöhe: „Wir sollten Herausforderungen gemeinsam angehen, voneinander lernen und Seite an Seite voranschreiten.“

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Am 15. November fand das Forum „Invest in China 2025 – Deutsch-Chinesische Finanz- und Automobilkooperation“ in Changsha, Provinz Hunan, statt.

Während der Besuche und Gespräche erhielten die Vertreter deutscher Cluster und Unternehmen einen unmittelbaren Eindruck von den Vorteilen der chinesischen automobilen Wertschöpfungskette sowie den begleitenden industriepolitischen Rahmenbedingungen. Viele Delegationsteilnehmer äußerten die Bereitschaft, ihre lokale Präsenz auszubauen, Kooperationsprojekte zu beschleunigen und gemeinsam ein grünes, intelligentes und nachhaltiges industrielles Ökosystem aufzubauen.

Insgesamt zeigte sich die Delegation überzeugt, dass die direkte Vor-Ort-Erfahrung und der persönliche Austausch das Verständnis für die systematische, effiziente und dynamische Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie deutlich vertieft habe und das Vertrauen in eine weitergehende Zusammenarbeit gestärkt wurde.


Jörg Köther, Pressesprecher, Fachreferent des Betriebsrates der Volkswagen AG, erklärte:
„Deutschland und China verfügen jeweils über spezifische Stärken in Fertigungstechnik und digitaler Technologie. Diese sollten stärker integriert und gemeinsam weiterentwickelt werden. China zeigt in seiner Entwicklung, seinem Wandel und seiner Modernisierung eine enorme Dynamik – und das mit bemerkenswerter Geschwindigkeit.“

(Übersetzung aus einem Bericht der Xinhua Nachrichtenagentur)

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