Bayern Innovativ: Uns geht es um wechselseitiges Verständnis und den Austausch von Wissen
- CIIPA
- 24. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Apr.
Jennifer Reinz-Zettler, Leitung Mobilität, Bayern Innovativ

Frau Reinz-Zettler, alle reden von der großen Herausforderung der Transformation. In welchem Verhältnis steht diese zur Daueraufgabe Innovation?
Transformation und Innovation sind aus meiner Sicht ganz, ganz eng miteinander verwoben. Transformation ist so ein unglaublich großer Begriff und wenn man sich das beispielsweise in der Automobil- oder Mobilitätsindustrie anschaut, ist das nicht einfach nur ein Wandel vom Verbrenner hin zum elektrischen Antriebsstrang, sondern das ist viel größer.
Die Transformation in der Automobilindustrie beschäftigt sich mit neuen Technologien, neuen Geschäftsmodellen, aber auch neuen Prozessen. Und Innovation ist aus meiner Sicht der Enabler für Transformation. Innovation ermöglicht es uns, zu neuen Geschäftsmodellen zu kommen, mit neuen Geschäftsmodellen neue Kunden beispielsweise anzusprechen, neue Märkte auch zu bedienen.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Innovationstreiber?
Um Innovationen voranzutreiben, braucht es aus meiner Sicht unterschiedliche Bausteine. Ein Baustein ist Wissen. Man muss wissen, was sind Zukunftsthemen, wohin geht die Reise, welche Trends gibt es, welche spannenden Märkte gibt es, welche Marktmitbewerber gibt es, um Innovationen zu steuern.
Der zweite Schwerpunkt, um Innovation voranzutreiben, ist aus meiner Sicht Vernetzung. Vernetzung von unterschiedlichen Playern, Vernetzung von Unternehmen mit Wissenschaft, große Unternehmen, kleine Unternehmen, Start-ups, KMUs oder auch Vernetzung von unterschiedlichen Branchen, beispielsweise die Mobilitätsbranche mit der Energiebranche - oder aber auch unterschiedliche Player mit unterschiedlichen Hintergründen.
Der dritte Enabler für Innovation ist die Förderung. Es braucht Finanzierung, um innovative Ideen, F&E-Projekte umzusetzen oder sich an neue ganz Themen zu wagen.
Wie müssen Netzwerke beschaffen, um erfolgreich zu sein?
Für mich ist ganz klar. Netzwerke sollten im besten Fall divers sein, sie müssen ganz unterschiedliche Player zusammen, die unterschiedliche Sichtweisen haben. Netzwerke sollten auch über Grenzen schauen, ob das über Technologiegrenzen ist, über Unternehmensgrenzen, aber natürlich auch über regionale Grenzen, denn keine Technologie macht an regionalen Grenzen halt.
Ist das der Antrieb, dass Bayern Innovativ erfolgreich Kooperationen mit chinesischen Netzwerken aufgebaut hat?
Ja, absolut. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen voranzutreiben und die Chancen sowie Synergien internationaler Kooperationen optimal zu nutzen, um die Unternehmen in unserem Netzwerk kontinuierlich zu stärken. Die Zusammenarbeit mit chinesischen Netzwerken bietet uns und unseren Partnerunternehmen vielfältige Möglichkeiten. Dabei geht es nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch um den Austausch von Wissen und das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven, die entscheidend dazu beitragen, global wettbewerbsfähig zu bleiben.
"Der China-Speed hilft, Innovationen effizienter und schneller voranszutreiben."
Woran wird gemeinsam gearbeitet?
Die Zusammenarbeit mit China im Mobilitätssektor bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten. Durch den Zugang zu einem der weltweit größten und am schnellsten wachsenden Märkte können Unternehmen ihre Reichweite erheblich erweitern und neue Absatzmöglichkeiten erschließen. China hat in Bereichen wie Elektromobilität und Technologien für autonomes Fahren erhebliche Fortschritte gemacht. Unternehmen können von diesem Know-how durch den Austausch von Wissen und Technologien profitieren. Darüber hinaus bietet die Zusammenarbeit die Möglichkeit, von Chinas schnellen Entwicklungszyklen, oft als 'China-Speed' bezeichnet, zu profitieren, um Innovationen effizienter und schneller voranzutreiben.
Wie wichtig ist denn der Faktor Kontinuität beim Netzwerken?
Eine der wichtigsten Grundlagen für den Erfolg von Netzwerken ist zweifellos die Kontinuität. Netzwerke müssen kontinuierlich aufgebaut und gepflegt werden, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Erfolgreiches Netzwerken erfordert eine langfristig angelegte, kontinuierliche Arbeit, die vor allem auf dem Aufbau von Vertrauen basiert. Nur so können Unternehmen, Organisationen und Menschen in Netzwerken offen und erfolgreich zusammenarbeiten. Ein treffendes Zitat, das diese Idee gut zusammenfasst, lautet: „Der Kollaboration gehört die Zukunft, nicht der Konkurrenz um Ideen.
Interview geführt von Hans Gäng, local global GmbH
Weitere Interviews aus dem CIIPA-Jahresbericht 2024/2025 finden Sie hier: https://www.ciipa.de/ciipa-jahresreport-2024-2025
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