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Vertiefte Kooperation auch im Agrar- und Lebensmittelbereich


7.12.2018, Frankfurt a. M. – Der Wunsch chinesischer Akteure nach einer weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit mit Deutschland bei den Zukunftstechnologien ist bekannt. Aber ebenso ausgeprägt ist das Anliegen, auch im Agrar- und Lebensmittelbereich hochwertiger Produkte eine enge Zusammenarbeit mit Deutschland aufzubauen. Dies wurde bei einem bilateralen Expertenseminar am 7.12.2018 in Frankfurt a. M. deutlich.


Organisatoren der Veranstaltung waren gemeinsam die Wirtschaftsförderungsagentur des chinesischen Handelsministeriums in Beijing (CIPA) und die Investitions- und Marketinggesellschaft von Sachsen-Anhalt, das unter den neuen Bundesländern durch besonders intensive Chinaaktivitäten herausragt. Die chinesische Seite war durch Repräsentanten namentlich solcher Unternehmen und Einrichtungen vertreten, die in China ein Begriff für die Produktion besonders hochwertiger Lebensmittel sind.


Eröffnet und moderiert wurde das Seminar durch den Repräsentanten von CIPA in Sachsen-Anhalt, XIE Songtao. MDgt. a.D. (Hessen) begrüßte die Besucher mit dem Hinweis auf die Sinnhaftigkeit eines Austausches gerade im Agrar- und Lebensmittelbereich. Aus persönlicher Erfahrung wisse er, welches große Interesse chinesische Besucher deutschen Lebensmitteln entgegenbrächten. Seitens des chinesischen Mitveranstalters sprach SONG Lei, stv. Direktor der Abteilung Landwirtschaft und Energie der CIPA in Beijing. Er erläuterte Struktur und Aufgabenbereich der CIPA ebenso wie seiner Abteilung. In Sachen Landwirtschaftskooperation habe man bereits Kontakte mit einer Reihe von Ländern aufgenommen, insbesondere im Zusammenhang mit „Smart Agriculture“ und „Farming“. Das Seminar in Frankfurt solle der Vorstellung der Zusammenarbeitsangebote verschiedener chinesischer Firmen dienen. Namentlich könne man sich den Aufbau einer gemeinsamen Kooperationsplattform mit Hessen und Deutschland vorstellen.

Chinesische Besucher und deutsche Referenten, 2.v.r. XIE Songtao, 4. v.r. Vize-Dir. SONG Lei.

Für die Hessische Landesregierung wies Holger Diehl, im Umwelt- und Landwirtschaftsministerium verantwortlich für internationale Zusammenarbeit und fachübergreifende Fragestellungen, auf die bereits seit langem bestehenden Kontakte zu China hin, u. a. bei der Umwelttechnik. Aber auch in der klassischen Landwirtschaft habe der Austausch eine gute Tradition, dieser werde schon seit 2004 gepflegt. Und es gebe zahlreiche Themen, die eines vertieften Austausches wert seien. Hierzu gehörten aktuell Smart Farming und ökologischer Landbau. Smart Farming stehe erst am Anfang, aber biete interessante Perspektiven wie etwa eine Einschränkung des Einsatzes von Düngemitteln auf das wirklich Notwendige. Als Experte für „organischen Landbau“ sprach aus demselben Ministerium Thomas Zebunke. Er legte dar, dass die Biolandwirtschaft statistisch gesehen ein kleiner Sektor in Hessen sei, der sich aber einer wachsenden Nachfrage seitens der Verbraucher erfreue. Und die Landesregierung habe zahlreiche Fördermaßnahmen ergriffen, um diesen Bereich auszubauen.


Seitens der chinesischen Unternehmen kam zunächst die Chefin von „Ai Di“ zu Wort, Frau MENG Su. Nach der Philosophie von Ai Di, so Frau Meng, gehören chinesische Medizin und ökologische Landwirtschaft eng zusammen. Chinesen legten zunehmend großen Wert auf eine gesunde Ernährung. Ai Di verfüge über große Anbaugebiete im „sauberen“ Tibet und man achte bei der Nahrungsmittelherstellung auch auf die Prinzipien der traditionellen Medizin, beispielsweise durch die Beimischung von Gerste.

Präsentation hochwertiger Lebensmittel durch die Firma Ai Di

Wie sehr man selbst in einer boomenden Hi-Tech-Metropole wie Shenzhen die Zeichen der Zeit erkannt hat, machte Frau Dr. LIU Qinge von Shenzhen Techand Ecology & Environment deutlich: Die intensive Wirtschaftsentwicklung mache zahlreiche ökologische Dienstleistungen und Rekultivierungen erforderlich. Den Einsatz smarter Landwirtschaftsmaschinen in den Anbaugebieten seines Unternehmens beschrieb SUN Zhenzhong, Chef von Jiangsu Runguo Agricultural Development Co. CHEN Yurui von Fujian Sanan Sino-Science Photobiotech erläuterte das weite Feld von der Forschung bis zum Endprodukt in den Supermärkten, nicht zuletzt im Zusammenhang mit Arzneipflanzen.

Übergabe einer Flasche Öko-Riesling an Ai Di–Chefin Meng, v.l.n.r. XIE Songtao, Dr. Borchmann, SONG Lei, MENG Su und Holger Diehl

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Roman Zeh, einen Vertreter des Produzenten hochmoderner Erntemaschinen Haldrup, dessen Produktpalette erläutert wurde, sowie durch Frau LI Sa, die Unterstützungsangebote der Investmentbank Lincoln Int. beschrieb.

Eine besondere Aufmerksamkeit hatte sich Dr. Borchmann, stv. Vorsitzender der GDCV, für die Chefin von Ai Di ausgedacht: Aufgrund des Fokus von Ai Di auf organische Lebensmittel überreichte er Frau Meng eine Flasche Rheingauer Riesling von dem Weingut, das über die größte Bio-Anbaufläche verfügt.



Erschienen in: Deutsch-Chinesische Allgemeine Zeitung

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