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Webkonferenz zur deutsch-chinesischen Investitionszusammenarbeit in der Medizinindustrie

Zu einer Zoom- Konferenz zur „Investitionszusammenarbeit der deutschen-chinesischen Medizinindustrie“ und zur Vorbereitung einer bilateralen Arbeitsgruppe zur Förderung der Medizinbranche hatte die China International Investment Promotion Agency (Germany) am 15. Juli eingeladen, und zwar in Kooperation mit Germany Trade and Invest, den Clustern medways, Medical Valley und Life Science Nord, dem Pekinger Hygiene- und Gesundheitskommissions-Klinikum sowie Vertretern der deutschen und chinesischen Medizin- und Gesundheitsindustrie.


Die Sinnhaftigkeit gerade eines solchen Projektes liegt auf der Hand. Einmal kommt dem Gesundheitsbereich – nicht nur in Zeiten von COVID – weltweit ein immer höherer Stellenwert zu. Und China und Deutschland haben bereits exzellente Gesundheitsstrukturen aufgebaut, die sich ideal ergänzen können. Zudem zeigen die wirtschaftlichen Einbrüche aufgrund von pandemisch bedingten Einschränkungen, dass eine Erholung alleine im Rahmen von Internationalisierung und Globalisierung von Handel und Lieferketten erfolgreich sein wird. Und die chinesische Wirtschaft bietet sich dabei nach ihrem bemerkenswerten Wiederaufschwung im 2. Quartal 2020 als äußerst attraktiver Partner an.


Nach der Begrüßung durch Moderatorin Frau Qu Yingyu erolgte der Einstieg in die Konferenz durch den Stellv. Leiter der CIPA des chinesischen Handelsministeriums, Direktor Li Yong. Er wies zunächst auf die sich immer weiter verbessernden Rahmenbedingungen für die bilaterale Kooperation hin wie etwa die weiter reduzierte Negativliste für Investitionsbeschränkungen. Zur Unterstützung und Flankierung der Kooperation arbeite man daran, verschiedene Plattformen aufzubauen, situationsbedingt zur Zeit primär im Internet. Vorbild sei dabei die sehr erfolgreiche, vor mehr als 3 Jahren gestartete Kooperation auf dem Automotive Sektor. Hieran wolle man sich nunmehr für den Gesundheitsbereich orientieren und damit ein Zeichen für Offenheit und gegen Protektionismus setzten.


Botschaftsrat Zhu Weige, Leiter der Wirtschaftsabteilung des Frankfurter Generalkonsulats, knüpfte an das Gebot des Internationalismus gerade in den aktuellen schwierigen Zeiten an: Deutschland und China hätten von globalen Lieferketten in der Vergangenheit enorm profitiert, daher seien diese unbedingt wiederzubeleben. Chinas Wirtschaft habe im 1. Quartal 2020 einen Rückgang zu verzeichnen gehabt, seitdem sei ein erfreulicher Anstieg zu verzeichnen, sodass sich heute bereits für 2020 ein positives Wirtschaftswachstum prognostizieren lasse. Und gerade auch der chinesische Gesundheitsmarkt entwickele und öffne sich kontinuierlich.


Im Einzelnen vorgestellt wurde dieser Bereich durch Direktor Zhu Wenlong, für diese Branche zuständiger Abteilungsleiter der CIPA. Zu Beginn seiner Präsentation verwies er auch folgende Fixpunkte: 1. Jedes Land brauche ein solides Gesundheitswesen – das spreche auch für internationale Kooperation. 2. Mit deutschen Unternehmen gebe es bereits zahlreiche Kooperationen wie etwa Fresenius und Merck. 3. Die Wettbewerbsfähigkeit erhöhe sich durch einen soliden Informationsaustausch. Zusammenarbeit bringe daher Synergien mit sich. In der anschließenden Präsentation wurde anhand einzelner Projekte verdeutlicht, welche konkreten Hilfen CIPA u.a. durch Beratung von Unternehmen und Investoren biete.



GTAI-Abteilungsleiter Gabriel Flemming unterstrich die Rolle der GTAI als deutsches Pendant zur CIIPA. In seiner Präsentation informierte er über sämtliche Basisdaten des deutschen Gesundheitssystems. Innovationsfähigkeit sei ein besonderes Merkmal der deutschen Gesundheitswirtschaft. Nachdrücklich unterstrich Flemming das deutsche Interesse an der geplanten bilateralen Arbeitsgruppe.



Unter den Einzelvorstellungen berichtete zunächst Professor Dr. Li Yongjun (Direktor der Abteilung Gefäßchirurgie im Beijing Hospital) über die Bedeutung von HiTech für die ärztliche Praxis. Er erläuterte ebenso Entwicklung und Statistiken seiner Klinik.

Gideon Gerrits stellte seinen vor allem auf Thüringen fokussierten Medizin-Cluster „medways“ vor, wobei die Optik eine besondere Rolle spiele.


Jiang Xiaoyang, CEO des in Shanghai ansässigen Unternehmens YAFO Life, zeigte Wege der Kooperation im Pharmabereich auf. Ein wesentlicher Bereich seines Unternehmens sei die Einführung von Pharmaprodukten nach China.

Jörg Trinkwalter von Medical Valley bezeichnete den Raum Nürnberg als einzigen Hub für Digital Health. Sein Unternehmen zeige Wege zum Einstieg in das deutsche Gesundheitssystem auf, während für den Einstieg in China das Partnerunternehmen Convergence Partners AG (auf der Konferenz vertreten durch Zhang Ke) zuständig sei.

Fritjof Nelting stellte die „Gezeiten Haus Gruppe GmbH“ vor, ein Unternehmen, das verschiedene Klinken in einer Kombination von westlicher Medizin und TCM betreibt. Dr. Thomas Frahm schließlich stellte „Life Science Nord“ als regionales Netzwerk vor, dem 260 Unternehmen und Hochschuleinrichtungen angehörten. Verbunden sei man mit dem europäischen Netzwerk MAGIA, das KMU in neue Märkte bringen wolle.


Die Philosophie der ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe beschrieb abschließend CIIPA(G)-Direktor Xu Yaojun. Man wolle an die Erfolge des Vorbildes auf dem Automotive Sektor anknüpfen und auch hier dem Gebot der Globalisierung Rechnung tragen. Die AG solle alle Akteure des Gesundheitswesens zusammenführen, von Produzenten bis zu Ärzten, von Finanzierern bis zu KMU. Die Akteure sollten über Chancen und Risiken informiert werden. CIPA habe in dem Bereich erhebliche Ressourcen gesammelt und übernehme gerne die Federführung für die chinesische Seite. Nach dem erfolgten „Kickoff“ gehe es nunmehr darum, einen ständigen Austausch zu starten, denn „nach der Konferenz ist vor der Konferenz“.

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